Dieses Jahr werden wir das Fest der Barmherzigkeit Gottes aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Unmöglichkeit, das Sakrament der Buße zu erhalten und an der Eucharistie teilzunehmen, anders erleben. Dies wirft viele Fragen auf: Wie kann man diesen Sonntag der Barmherzigkeit fruchtbar erleben? Werden wir die Gnaden, die von Jesus für den Feiertag versprochen werden, erhalten?
Es haben sich die äußeren Umstände des Begehens des Feiertags geändert, jedoch ändern sich nicht die Bedingungen des Genießens der Gnaden die, und sie sind die wichtigsten. Wir wissen nicht und haben keine Gewissheit, dass wir mit Sicherheit die Gnade der vollständigen Vergebung unserer Sünden und Strafen erhalten, wenn wir die heilige Kommunion geistig empfangen (schließlich haben wir diese Gewissheit nie). Aber wir sind sicher, dass Gott seine Barmherzigkeit geben möchte und die Grenzen, in denen wir leben, genau kennt. Seine Freude ist es, sehr viel zu geben – wie die heilige Schwester Faustina versicherte. Die Barriere, die die Großzügigkeit Gottes einschränkt, liegt auf der Seite der Menschen, nämlich Mangel an Gefäßen des Vertrauens. Dies ist das einzige Gefäß, wie Jesus sagt, zum Schöpfen der Gnaden.
Was sollen wir also dieses Jahr am Fest der Barmherzigkeit tun? Das, was wir immer gemacht haben, d.h. nach einer Haltung des Vertrauens in Gott streben, also den Willen Gottes annehmen und verfolgen, in den Umständen und Einschränkungen, in denen wir leben und in den Aufrufen, denen wir jeden Tag folgen müssen. Es geht nicht nur um die Haltung des Vertrauens in Gott, die sich in der Erfüllung Seines Willens ausdrückt, sondern auch um die Haltung der Barmherzigkeit gegenüber unseren Nächsten, zu der wir jetzt viele Gelegenheiten haben, insbesondere in unserer Arbeit, in der Gesellschaft, in jedem Bereich der menschlichen Existenz. Wenn es keine Möglichkeit zur Beichte gibt (und dies ist aktuell häufig der Fall), muss man in sich vollkommenes Bedauern für die Sünden wecken und Jesus in der geistigen Kommunion empfangen. Und den Rest Gott überlassen. Er als bester Vater weiß, wer was genau braucht und wird uns geben, wenn von unserer Seite eine solche Offenheit für Seinen Willen bestehen wird, was Er uns als erstes geben möchte.