„Komm und sieh!“ ist eine Etappe auf dem Weg der Ergründung der Berufung: ein eigenes konzipiertes zweiwöchiges Aufenthaltsprogramm für Mädchen, die die Gnade der Berufung spüren, in den Häusern der Kongregation. Sein Ziel ist das nähere Kennenlernen der Kongregation, ihres Charismas und ihrer Geistigkeit, der apostolischen Sendung sowie der Alltagsatmosphäre; darüber hinaus soll es den Mädchen, die ihre Lebensberufung ergründen, auch die Möglichkeit geben, eine bewusstere Entscheidung in dieser Angelegenheit zu treffen.
Die Teilnehmerinnen am Programm „Komm und sieh!“ werden teilweise in die Ordensgemeinschaft einbezogen, damit sie sich – zumindest ansatzweise – durch Gebet und Arbeit mit dem Lebensalltag im Kloster und zugleich mit der Berufung zur bräutlichen Liebe zu Christus messen können. Das Programm wurde so konzipiert, dass die Personen, die ihre Berufung ergründen, nicht bei oberflächlichen Dingen stehen bleiben, sondern zum Wesen und Sinn eines Lebens vorstoßen können, das ausschließlich dem Dienste Gottes geweiht ist. Daher erinnert die Atmosphäre der im Kloster verbrachten Tage ein wenig an Exerzitien, weil das persönliche Engagement der Kandidatinnen im gemeinschaftlichen und individuellen Gebet, aber auch Stillwerden und Alleinsein eine fundamentale Rolle spielen. Unterstützende Elemente sind Konferenzen, die viele Aspekte des geistigen Lebens betreffen, eine Lektüre, die in die Geschichte und das Charisma der Kongregation einführt, sowie Gespräche mit der Schwester, die die Begegnungen im Rahmen von „Komm und sieh!“ leitet. Die Mädchen beteiligen sich auch an den Arbeiten der Schwestern, wobei diese Zeit ist auf 2-3 Stunden täglich beschränkt ist. Es handelt sich um einfache Arbeiten, die die Schwestern im Alltag verrichten, die aber so gewählt sind, dass sie dem inneren Stillwerden und der Begegnung mit sich selbst und mit Gott im tiefsten Herzen förderlich sind.
Das komplette Programm „Komm und sieh!“ dauert zwei Wochen und wird in einer der Gemeinschaften der Kongregation organisiert. Den Teilnahmetermin legt die leitende Schwester zusammen mit den interessierten Mädchen so fest, dass er nicht mit ihrer Arbeit oder mit der Schule kollidiert. In der Regel erleben die Mädchen diese Zeit in kleinen Gruppen bis zu 6 Personen.
Die Teilnahme am Programm „Komm und sieh!“ ist eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in die Kongregation.
Übersetzt von Sabine Lipińska